Bruttosozialglück!

Gedanken über einen ökologischen Entwurf zum BRUTTOSOZIALGLÜCK nach Heinrich Schirmbeck, anlässlich der Vorbereitungen zur Errichtung der Heinrich Schirmbeck freie- und friedensUniversität durch die Schirmbeck Institute eG (iG)

 

 

„Die Transformation hin zu einer ökologischen sozialen Marktwirtschaft
ist möglich und nötig, und sie wird neue Arbeit und neues Einkommen schaffen. Der
Wandel wird auch unseren Lebensstil verändern – wir werden lernen, mit weniger Verbrauch
glücklich und zufrieden zu sein. Wir werden nach einer neuen Art von Wachstum streben:
nach wachsendem Wohlergehen für Mensch und Schöpfung.“

Horst Köhler, am 28.10.2009

Ökologie im BruttosozialGLÜCK

Ein kurzer Blick nach Südasien in das Königreich Bhutan

>>Zu dem hohen Respekt gegenüber der Umwelt gehört es auch, Dörfer und Häuser möglichst auf steilen Hängen, felsigen oder steinigem, d.h. unfruchtbarem Grund anzulegen, um kein Land, das für Ackerbau und Viehzucht dienen könnte, für den Bau zu verschwenden.

Mit dem Bauen wird in Bhutan wie in Tibet auch äußerlich „Erdverbundenheit“ dargestellt.

Dazu werden in jedem Falle „leichtere“ auf „schwere“ Baumassen gesetzt, z.B. Fachwerkgeschosse auf Erdgeschosse aus Natursteinen oder Stampflehm. Weiter werden die Bauten möglichst konisch – unten breiter, oben schmäler – ausgeführt, was nicht nur optisch Erdverbundenheit ausdrückt, sondern auch statisch für eine bessere Standfestigkeit sorgt. Und schließlich werden auch einzelne Bauteile wie Säulen und Fensterfaschen konisch dargestellt.

Ebenso gehört zu den Bauregeln die Verwendung nachwachsender Rohstoffe wie Lehm, Flusskiesel, Naturstein, Kalk, Holz und Stroh.

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Weiter gehört zu den Bauprinzipien eine Materialgerechtigkeit derart, dass die Materialien natürlich gezeigt und z.B. nicht verkleidet werden. Verputz und farbige Fassungen dienen dabei zur Unterstützung der Materialdarstellung.<<

Deutsche Gesellschaft für die Vereinten Nationen – Landesverband Nordrhein Westfalen e.V.
Schriftenreihe der DGVN NRW e.V. Band 2
Glückseligkeit des Drachens
– die Philosophie des Glücks
in Bhutan und anderswo, S.46

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>>Die Bewahrung einer intakten Umwelt gilt in Bhutan als einer der 4 zentralen Pfeiler für das Erreichen von Bruttosozialglück. Die anderen 3 Pfeiler sind: 
(i) eine ausgewogene sozioökonomische Entwicklung;
(ii) die Bewahrung von Kultur und historischem Erbe, und
(iii) eine Gute Regierungsführung.
Seit Jahrhunderten haben die Bewohner Bhutans im Einklang mit der Natur gelebt.Die Erhaltung der Wälder und der Schutz der Flüsse und des Bodens waren und sind lebenswichtig in der fragilen Bergregion.

Die Beziehung zwischen dem bhutanischen Volk und der Umwelt wurde im Laufe der Jahrhunderte geprägt durch formale und informelle Regeln und Normen.

Traditionelle und lokale, oft animistische Vorstellungen unterstützten diese Entwicklung. Bestimmte Gebiete wurden als Wohnstätten von Gottheiten und Geistern – sowohl guten als auch schlechten – angesehen. Eine Störung oder Verunreinigung solcher Gebiete hätten den Zorn dieser Wesen auf sich gezogen mit Tod, Krankheit oder Hungersnöten als Folge.

Der Buddhismus stärkte diese Umweltethik und förderte Werte wie insbesondere
(i) die Achtung von allen Formen des Lebens und
(ii) (ii) dass man der Erde zurückgeben soll, was man ihr entnommen hat.

Diese traditionelle Achtung der Natur stellte sicher, dass Bhutan mit einer relativ intakten Umwelt in das 20. und 21. Jahrhundert eintrat (Fernsehen und Internet wurden erst 1999 mit dem 25-jährigen Thronjubiläum des vierten Königs eingeführt).<<

Deutsche Gesellschaft für die Vereinten Nationen – Landesverband Nordrhein Westfalen e.V.
Schriftenreihe der DGVN NRW e.V. Band 2
Glückseligkeit des Drachens
– die Philosophie des Glücks
in Bhutan und anderswo, S.39 f.

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WasserKRAFT im BruttosozialGLÜCK

Und wieder ein kurzer Blick nach Südasien in das Königreich Bhutan

>>Zum einen ist das [Wasser] eine Energiequelle, vergleichbar mit den Ölquellen arabischer Scheichs, nur dass diese Quelle nicht oder zumindest nicht so schnell versiegt. Zum anderen benötigt Bhutan aufgrund der Topographie kaum Staudämme, sondern kann ohne große und zerstörerische Eingriffe in die Umwelt das Wasser aus den Gebirgsflüssen fassen und die Schwerkraft nutzend in die Turbinen leiten.

Zusätzlich hat Bhutan schon frühzeitig die sogenannte Umweltverträglichkeitsprüfung eingeführt, mit dem Ziel, nachteilige Wirkungen von Entwicklungsprojekten zu vermeiden und solche Projekte sowohl was die Umwelt anbetrifft als auch in ökonomischer Hinsicht langfristig nachhaltig zu gestalten.

Bhutan hat schon frühzeitig erkannt, dass eine intakte Waldbedeckung maßgeblich dazu beiträgt, dass das Wasser stetig fließt und von guter Qualität ist, das heißt relativ wenig Geröll und Sand enthält, was die Lebenszeit der Anlagen stark verkürzen würde.

Dasho Karma Ura, Leiter des Zentrums für Bhutanstudien in der Hauptstadt Thimpu, bezeichnete in einem Artikel … Wasserkraft als den Kernbereich kommerzieller Investition und Nutzung,
als Raketenantrieb der bhutanischen Wirtschaft.

Im Jahre 1996 wurden lediglich 2 % des Wasserkraftpotenzials des Landes genutzt, trugen aber bereits zu einem Drittel zu den Exporteinnahmen bei. Das gesamte Wasserkraftpotential wird auf 24.000 – 30.000 Megawatt geschätzt, derzeit werden ca. 5 % genutzt, bis 2020 sollen ca. 10.000 Megawatt genutzt werden.<<

Deutsche Gesellschaft für die Vereinten Nationen – Landesverband Nordrhein Westfalen e.V.
Schriftenreihe der DGVN NRW e.V. Band 2
Glückseligkeit des Drachens
– die Philosophie des Glücks
in Bhutan und anderswo, S.40 f.
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